Die Allerheiligen Wasserfälle – Natur pur im Schwarzwald

Allerheiligen Wasserfall im Schwarzwald
Allerheiligen Wasserfall im Schwarzwald - Foto: neofelizz / depositphotos.com

Die wildromantischen Allerheiligen Wasserfälle im Schwarzwald gehören zu den unbedingt sehenswerten Naturwundern Deutschlands. Das Wasser stürzt sich in eine Schlucht, über insgesamt sieben Stufen, und sammelt sich unterwegs immer wieder in kleinen Natursteinbecken. Der fast hundert Meter tiefe Wasserfall ist ein ideales Ausflugsziel für alle, die nach verwunschenen Orten suchen.

Ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderungen

Die Wasserfälle tragen ihren Namen nach der nahegelegenen Ruine des Klosters Allerheiligen. Während das Kloster und seine Umgebung seit Jahrhunderten besiedelt sind und einen wichtigen Teil der Lokalhistorie darstellen, waren die Allerheiligen Wasserfälle noch bis ins 19. Jahrhundert nur aus der Ferne zu bewundern.

Die enge Schlucht mit ihren wildromantischen Felsen, bedeckt von üppigen Polstern aus Moos in freier Natur und bestreut mit ausgerissenen Baumstämmen, lässt sich noch nicht allzu lange erwandern. Ab 1840 begann man damit, Leitern aufzustellen, die in die Tiefe der Schlucht und zum Bett des Lierbaches führten. Damals allerdings noch eine Klettertour, die nicht frei von Risiken war.

Erst vor rund 100 Jahren wurde damit begonnen, eine Wanderstrecke zu den Allerheiligen Wasserfällen auszubauen. Heutige Besucher steigen auf einer Reihe von Treppen und Brücken hinunter in die Schlucht – und auch wieder herauf.

Mystische Landschaft rund um die Allerheiligen Wasserfälle und die Klosterruine

Die Atmosphäre des Ortes ist so beeindruckend, dass die Wanderung in der Lierbach-Schlucht und entlang der Allerheiligen Wasserfälle inzwischen einen festen Platz unter den besonders mystischen Orten des Schwarzwaldes hat – eine Landschaft, die ohnehin zauberhaft verwunschen und in weiten Teilen noch sehr urtümlich ist. Das mystische, samtig-grüne Moos gewinnt inzwischen auch als ein Stück Natur in den eigenen vier Wänden zunehmend an Beliebtheit. Freunde von Waldwanderungen kommen hier auf ihre Kosten und können sich in die Zeit zurückträumen, als jede Reise in Deutschland über Tage durch derart dichte Wälder führte.

Selbst im dichten Winter lohnt sich ein Ausflug, denn dann sind die Wasserfälle eingefasst von Eiszapfen und die Landschaft in der Schlucht liegt unter einer flauschigen Schicht unberührten Schnees.

Die Klosterruine Allerheiligen

Das heute in Ruinen liegende Kloster Allerheiligen wurde bereits im 12. Jahrhundert gegründet. Eine Prämonstratensergemeinschaft errichtete die Gebäude aus dem heimischen Buntsandstein. Das Kloster liegt auf einer Höhe von 620 m über dem Meer direkt oberhalb der nach ihm benannten Wasserfälle. Während des Mittelalters wurde das Kloster mehrfach durch Brände und infolge der Säkularisierung beschädigt und wieder aufgebaut, zuletzt in 1804 durch einen Blitz getroffen. Noch zu sehen im malerischen Lierbachtal sind Überbleibsel des Hauptschiffes der Kirche, einer Sakristei und des Vorbaus sowie des zugehörigen Kreuzgangs. Die Reste des malerischen Baukomplexes sind seit den fünfziger Jahren dank der Beschreibung Karl Baedekers ein populäres Ziel für Ausflügler und Wanderer. Besucher können der Stille, die einst die Prämonstratenser anzog, in der Klosterruine noch immer nachspüren. Ein nahegelegenes Informationszentrum ist die erste Anlaufstelle für Themenausstellungen und Info zu Fauna und Flora in der Region.

Ausflugsmöglichkeiten im Umland der Allerheiligen Wasserfälle und der Klosterruine

Rund um Kloster und Wasserfälle laden zahlreiche sagenumwobene Orte dazu ein, entdeckt zu werden. Besonders reizvoll ist das Denkmal, das an die Klostergründung erinnert: Wo einst der Esel der Kloster-Stifterin Uta eine Quelle hervorscharrte, zu unwegsam für die eigentliche Gründung, befindet sich noch heute ein Brunnen, der auf die wundersame Ortswahl für Allerheiligen zurückgehen soll.

Doch das ist nicht der einzige Wunderort rund um die Ruine: Geister, schöne Fräulein und unglückliche Liebende gehören zum märchenhaften „Mobiliar“ der Landschaft.

Noch erhalten sind auch die dreifachen Terrassen am Lierbach, die mit ihren Gärten und Springbrunnen einst Teil einer Kuranlage bildeten – Gäste des Klosters konnten sich hier von ihren Gebrechen erholen, die Mönche kultivierten hier Heilkräuter und Nutzpflanzen. Und wer dem Bach folgt, gelangt über kurz oder lang zu den Wasserfällen.

Die Landschaft rund um Allerheiligen kann mit vielen bezaubernden Überraschungen aufwarten. Naturfreunde und Wanderer kommen ebenso auf ihre Kosten wie Hobby-Historiker. Und Brautpaare schätzen den Ort für sein romantisches Potenzial bei Hochzeitsfeiern.

Die Klosterruine Allerheiligen ist sehr gut mit dem Auto erreichbar, kostenlose Parkplätze sind vorhanden. Wer öffentliche Verkehrsmittel nimmt, kommt mit der sogenannten Naturerlebnislinie, nämlich der Buslinie 7125 ab Bahnhof Oppenau, ebenso gut ans Ziel!